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Beauty World für WELTMEISTER positiv
 
"Beautyworld" war gar nicht so schön
Von mäßig bis mies: Die Frankfurter Messe ließ die 16 Solinger Aussteller in diesem Jahr ziemlich unzufrieden zurück. Vor allem der Fachhandel und internationale Kunden fehlten.
 
Am Montag ging die "Beautyworld" in Frankfurt zu Ende. Die Messeleitung freute sich über 23 000 Fachbesucher aus 65 Ländern. Doch die Aussteller sind nur mäßig zufrieden. Auch die 16 Solinger Unternehmen, die am Main dabei waren, verließen die "Beautyworld" mit sehr gemischten Gefühlen.
Als fatal wurde vor allem empfunden, dass der Termin aus der Vorweihnachtszeit ins Frühjahr verlegt wurde. Auch mit dem Platz hapere es. Zwei Hallen für fünf Schwerpunkte, das sei zu wenig, fand man bei Zwilling. Verkaufsmanager Edwin Henel beklagte die fehlenden Mitnahmeeffekte der Messen "Paperworld" und "Christmas-World". "Für uns zählt nicht der Großhandelscharakter, wie für die Kosmetik-Kollegen in Halle 4", erklärte Henel. Denn die "Beautyworld" in Halle 3 ist eine reine Ordermesse - verkauft werden darf nicht.
Keine Hoffnung aufs Nachgeschäft!
Doch selbst wenn man sich damit abfindet, keine Großaufträge ergattern zu können: Bei einer Messe mit wenigen Besuchern könne man noch nicht einmal aufs Nachgeschäft hoffen, waren sich die Vertreter der Solinger Firmen einig. Sie kamen überwiegend mit Stahlwaren aus dem Medizin- und Nagelpflegebereich nach Frankfurt.
Unter ihnen entstand der Verdacht, dass die Messeleitung die Zahlen schöne. So seien Samstag mehrere Busse mit Mitarbeitern aus der Friseurbranche angerollt. "Alles schön und gut", meint Heiko Schmitz, Geschäftsführer beim Manicure-Spezialisten Carl Everts. "Aber im Rahmen einer internationalen Messe nutzt mir eine Friseuse aus Castrop-Rauxel wenig." Zudem liege die geschrumpfte Messe viel zu spät, monierte er. Das Ostergeschäft sei gelaufen. Internationale Kunden, auf die man in Solingen angewiesen sei, blieben weg. Denn in drei Wochen findet in Bologna mit der "Cosmoprof" die größte Fachmesse des Friseur-Handwerks statt. Wegen dieses Termins kommen Interessenten aus allen Erdteilen nach Europa. "Was jetzt aus Übersee kam, konnte man an einer Hand abzählen", berichtete Rolf Lang von der Firma Kiehl.
Auch bei Dovo lautete das Fazit: "enttäuschend". Und Markus Nippes von Nippes Manicure und Pedicure meinte gar, die Messeleitung mache die Messe mit diesem Termin kaputt. Bester Beweis sei der kurzfristige Absprung von Lancaster, einem internationalen Flaggschiff aus dem Parfum- und Kosmetikbereich. Nach den Erfahrungen dieses Jahres ist es bei einigen Solinger Firmen fraglich, ob sie beim nächsten Mal wiederkommen.
Positiv nahm es die Firma Jaguar-Stahlwaren. Zwar war man auch an diesem Stand nicht gerade begeistert über den Messeverlauf, doch es gab gute Nachrichten: Das neue Werk in Japan läuft. Es wurde sogar schon der erste Designpreis eingefahren.
Einzig bei Bellissima und Pfeilring ging es am letzten Messetag so richtig rund. Zufrieden äußerte sich auch Credo-Geschäftsführerin Gabriele Kracht: "Trotz aller Unkerei habe ich das Gefühl, dass sich allmählich die Stimmung bessert." Auch Riza Zeybekler, Geschäftsführer bei Weltmeister-Stahlwaren ist kein Schwarzmaler: "Dafür, dass wir das erste Mal vertreten waren, war das Interesse an unseren Produkten in Ordnung." Weitere Solinger Unternehmen auf der "Beautyworld": Becker-Manicure, Eicker & Söhne, Hockey Schneidwaren, Malteser-Stahlwarenfabrik und Niegeloh-Stahlwarenfabrik.
 
(erschienen im: Solinger Tageblatt am 4.4.2004)
 
 
Montag, 5. April 2004
 
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